Skip to content

Los geht’s nach Dortmund

Bei Damian klingelte das Telefon seit 6.17 Uhr Sturm, und er kam nicht zum Packen. Ab 9 Uhr musste er zudem rund 40 Paaren Absagen erteilen – gleichzeitig haben wir uns zwei Termine offen gehalten, weil wir noch einen Bergmann und ein junges Dortmunder Paar auf der Straßen „casten“ wollten – schließlich liest nicht jeder die Tageszeitung.

Mit ordentlicher Verspätung starteten wir schließlich in Köln – mit offenem Kofferraum und der Leinwand zwischen Fahrer- und Beifahrersitz kommen wir uns vor wie in der Legebatterie. Nadine jonglierte zwischen Handy, Kamera, Damians Handy und dem Navi hin und her. In Dortmund hat uns Uli herzlich begrüßt und wir sind mehr als begeistert von den Örtlichkeiten, wo wir einen Tag später fotografieren dürfen. In der Dortmunder Innenstadt machten wir schließlich erstmals die Erfahrung, wie es ist, Menschen für unser Projekt auf der Straße anzusprechen. Überraschenderweise klappt das sehr gut und das erste Paar, Sven und Sabrina, sagte spontan zu. Nur den Bergmann finden wir in der Innenstadt nicht, also tingelten wir durch die Kneipen, fragten uns durch, bekamen Tipps, wo wir einen finden könnten und sogar ein Bier ausgegeben. Da klingelte das Telefon: Der Vorsitzende der Knappschaft selbst war am Apparat und sagte uns zu. Jetzt hatten wir auch mal Zeit, unseren Blick schweifen zu lassen und waren vom Schwarz-Gelben-Farbenmeer begeistert: Dortmund war mit Schals, Fahnen, Flaggen und anderen schwarz-gelben Kreationen geschmückt, um den BVB und den Deutschen Fußball-Meistertitel zu feiern.

Am späten Abend kam dann allerdings der Schreck beim Aufbau des Equipments – es gab einen Produktionsfehler und keine Lösung war in Sicht. Niemand im Ruhrgebiet führte das Ersatzteil, und Damian war kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Gott sei Dank konnte uns die Fotowerkstatt der FH Dortmund, wo Nadine studiert hat, am nächsten Morgen provisorisch aushelfen. Doch dann reparierte Uli, der Retter in der Not, mit seinen technischen Fähigkeiten das defekte Teil. Vielen, vielen Dank dafür! Jetzt konnte der Tag beginnen.

Die Hörfunk-Journalistin Kathy Ziegler reiste an und wir hatten noch genügend Zeit für ein Interview, bis die ersten Paare eintrafen. Sie begleitete uns noch den ganzen Tag. Von den Ergebnissen und den vielen netten Begegnungen waren wir ganz berauscht – und wir waren sehr froh, dass es nach so langer Planung und Vorbereitunszeit endlich begonnen hat.